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Liebe Gemeinde!

Letztes Jahr im August begann mein Dienst und nach meinem ersten Gottesdienst hatte ich gleich die ersten Taufen bzw. Gliederaufnahme von einer Iranerin und fünf Iranern.

Ich wurde sehr herzlich von der Gemeinde aufgenommen. Viel Offenheit begegnete mir, großes Vertrauen ist auch in dieser kurzen Zeit gewachsen, dafür bin ich sehr dankbar. Dies erlebte ich besonders bei Telefonaten, Besuchen und Begegnungen ganz unterschiedlicher Art.

Ich bin fasziniert von dem, was in der Gemeinde geschieht, was Einzelne auch unter Corona Bedingungen tun und sich mit ihren Begabungen und Gaben einbringen. Sie übernehmen Verantwortung in verschiedenen Kreisen und Gruppen, machen Besuche. Und dann gibt es die Beterinnen und Beter, die für die Gemeinde und Menschen vor Gott Fürbitte tun.

Den Kirchlichen Unterricht gestalteten Claudia Glinkemann und ich gemeinsam. Wegen Corona musste der leider sehr oft ausfallen. Trotz verschiedener Sprachen (deutsch, farsi, kurdisch) war es ein gutes Miteinander und die Jugendlichen waren und sind sehr motiviert. Ich wünsche Euch im neuen Jahr viele neue Erkenntnisse und dass Ihr im Glauben gestärkt werdet und in unsere Kirche mit ihrer Organisation hineinwachst.

Im Glaubenskurs, in dem drei Kirchenglieder aus unserer Gemeinde mithalfen, habe ich viel von unseren iranischen Geschwistern gelernt. Zum einen ihren kulturellen Hintergrund, in dem sie aufgewachsen sind. Zum anderen hat mich immer wieder fasziniert, auf welchen (Um)wegen sie zum Glauben kamen. Ich habe sehr viel von ihrem Vertrauen in Jesus Christus gelernt, obwohl sie in einer für sie angespannten Situation leben und oft nicht wissen, wie lange sie bei uns bleiben können.

Etliche in der Gemeinde begleiten die Flüchtlinge in ganz unterschiedlicher Art und Weise – sei es bei Behördengängen, vor Gericht, beim Sozialamt oder bei der Wohnungssuche.

All das zusammen ist für mich christlich gelebte Nächstenliebe und praktizierte Seelsorge. Darin sehe ich eine große Stärke der Gemeinde.

Ich konnte deshalb die Vakanzvertretung übernehmen, weil Bertram Minor (Laiendelegierter) und Hildegard Bauer (BV-Vorsitzende) Ansprechpartner für die Kirche und den Schriftverkehr sind. Ebenfalls haben die Laienprediger Karl-Heinz Baum und Günter Hammann sowie Bertram Minor mit dazu beigetragen, dass die Gottesdienste immer stattfanden. Und im Gemeindebüro war mir Gitta Klingel eine große Hilfe, was die Verwaltung der Daten anbelangt.

Ich danke den Genannten und denen, von denen ich nicht so genau weiß, wo sie sich einbrachten, ganz herzlich für ihr Engagement und kann nur sagen: Gott segne und stärke Sie/Euch!

Eine Herausforderung ist und bleibt der Umgang mit den gesetzlichen und kirchlichen Regeln bezüglich Corona. Manche wünsch(t)en sich, wir als Gemeinde müssten autonom entscheiden, wie wir damit umgehen. Andere machen sich eher Sorgen vor einer Ansteckung. Aber wir leben nicht auf einer Insel. Wir sind eingebunden in unsere Gesellschaft und haben uns an gesetzliche Regeln zu halten. (wir fahren ja auch nicht bei Rot über eine Ampel – auch wenn die Straße leer ist, weil wir es überflüssig finden zu halten.). Auch wenn es uns teilweise vielleicht nervt, den Auflagen vom Gesetzgeber/Gesundheitsamt nachzukommen: damit wir Gottesdienst feiern können, müssen wir uns unserm Hygienekonzept gemäß, (das dem Gesundheitsamt vorliegt), verhalten, damit möglichst nicht durch unsere Gemeinde eine mögliche Krankheit übertragen wird.

Ich wünsche der Gemeinde die Bereitschaft, trotz vielleicht manch innerer Widerstände, gemeinsam aufeinander zu achten und einander wertzuschätzen in dem, was Einzelne tun (auch als Begrüßungs-/Ordnerdienst).

Mein Wunsch für die Gemeinde ist, dass die Gemeinde (deutsche und iranischen Geschwister) noch mehr zusammenwächst. Zum Beispiel durch gemeinsame Treffen (online oder direkt), durch gemeinsames Essen (jede*r bringt etwas mit) - sofern es die Corona Regeln zulassen, gemeinsames Bibelstudium. Unsere iranischen Geschwister sind neu im Glauben und sie sind so wissbegierig – wir können einander bereichern, indem wir unsere Glaubenserfahrungen oder auch Glaubenszweifel teilen und so voneinander lernen und im Glauben wachsen.

Abschiedsgottesdienst am 29.8.21

Nach einem Jahr geht meine Vakanzvertretung zu Ende. Ich bin sehr gern auf dem Bezirk gewesen. In den Gruppen, in denen ich dabei war, konnten wir gemeinsam Christi Liebe entdecken, einander stärken und ermutigen. Ich wünsche allen, dass sie im Glauben gestärkt werden und zuversichtlich in die Zukunft schauen können. Gott segne Sie/Euch!

Zu meinem letzten Gottesdienst am 29.8. würde ich mich über eine nochmalige Begegnung mit Ihnen / Euch sehr freuen.

Herzlichst Ihre /Eure
Marlis Machnik-Schlarb

 
 
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Über uns

 

 

Evangelisch-methodistische Kirche Friedrichsdorf

Wir sind eine evangelische Freikirche. Weltweit zählen wir rund 70 Millionen Methodisten. Finanziert wird unsere Gemeindearbeit und die ganze Kirche durch freiwillige Beiträge und Spenden. Wie die Bezeichnung “evangelisch” in unserem Namen signalisiert, haben wir keine Sonderlehren. Wichtig ist uns das gemeinsame Bekenntnis:
Wir glauben an Jesus Christus.

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